Um das Orcia-Tal wirklich zu entdecken, ohne immer den typischen Touristenrouten folgen zu müssen, können Sie auf uns und unsere Ortskenntnis zählen.

In der Zwischenzeit finden Sie hier einige Informationen über das, was Sie in der Umgebung erwartet und über das wirklich Charakteristische, was unser Territorium zu bieten hat.

Natur-Routen

Das Orcia-Tal bietet dem Besucher eine Fülle von Farbvariationen, die den Wechsel der Jahreszeiten markieren: vom Ocker der Herbstlandschaft über das Grün des Frühlings bis hin zum Gelb der Erntezeit.

Eben diese Landschaften und diese Umgebung stehen im Mittelpunkt einer Reihe von Routen, die Ihnen helfen, sie zu erkunden, und zwar immer auf den vom toskanischen Ausflugsnetz (Rete Escursionistica Toscana) ausgewiesenen Wegen.

Von Kurort zu Kurort entlang des Frankenwegs

Von den Thermalbädern von Bagno Vignoni kann man zum Fluss Orcia hinunter und dann in Richtung eines anderen Kurortes, Bagni San Filippo, weiterfahren.

Die Route durchquert das Tal entlang der Via Francigena und passiert Dörfer wie Castiglione d'Orcia.

Natur und Panorama: von Amiata zum Monte Labbro

Die südliche Toskana wird von der gewaltigen Bergkulisse des Monte Amiata beherrscht, einem alten Vulkan, der auch die Val d'Orcia überragt.

Seit 1910 steht auf dem Gipfel ein Eisenkreuz, das im Laufe der Zeit zu einem Symbol für die Einheimischen geworden ist. Wenn Amiata im Winter eines der wichtigsten Skigebiete der Toskana ist, so bietet es im Sommer Wanderwege, die sich entlang des größten Buchenwaldes Europas und unter den Baumkronen jahrhundertealter Kastanienbäume erstrecken.

Vom Gipfel des Monte Amiata aus kann man den Argentario, die Monti dell'Uccellina, die Inseln Elba, Montecristo und Giglio erblicken. Im Norden sind die Ländereien von Montalcino zu sehen und an klaren Wintertagen der Abetone und die Apuanischen Alpen.

Eine ähnliche Aussicht hat man vom Monte Labbro, der seit 1998 ein Naturschutzgebiet ist.

Auf dem höchsten Punkt des Berges erhebt sich der Davidsturm, ein Denkmal, das von David Lazzaretti errichtet wurde. Lazzaretti, der 1878 von der Polizei ermordet wurde, gilt als "Prophet von Amiata" und war der Gründer der Jurisdavidici-Bewegung. Der Jurisdavidismus war eine religiöse Bewegung, die in den 1870er Jahren gegründet und offiziell bis 2002 aktiv war. Hier hat sich die Spiritualität im Laufe der Zeit erhalten.

Gastronomische Rundgänge

Wie die gesamte Toskana steht auch das Val d'Orcia im Mittelpunkt der kulinarischen Routen.

Geschmacksrichtungen, die man nicht verpassen sollte

Wie die gesamte Toskana steht auch das Orcia-Tal im Mittelpunkt von Routen, bei denen es auch um kulinarische Genüsse und gute Getränke geht.

Angefangen beim würzigen Pecorino-Käse aus dem Orcia-Tal, der aus der Milch von Schafen aus der Region hergestellt wird und dem Käse einen süßen und leicht würzigen Geschmack verleiht, bis hin zum Brunello di Montalcino, einem Wein mit internationalem Bekanntheitsgrad, können Sie die typischen Geschmacksrichtungen des Tals, das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, kennen lernen.

Steigt man hingegen in Richtung Amiata auf, entdeckt man die Olivastra di Seggiano und ihr Olivenöl mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Der in dieser Gegend wachsende Olivenbaum hat besondere Eigenschaften, denn er widersteht selbst den strengen Wintertemperaturen in den Tälern am Fuße des Berges und sein Öl zeichnet sich durch eine goldene Farbe und einen leicht fruchtigen Duft aus.

Wenn man zum Gipfel des alten Vulkans aufsteigt, trifft man auf Kastanienbäume und die Monte-Amiata-Kastanie, ein Spezialität mit geschützter geographischer Angabe,  die seit jeher ein Grundnahrungsmittel der Bergbewohner ist. Sie wird gekocht oder geröstet gegessen, begleitet von einem Muskateller oder einem jungen Wein.

Da unsere Familie eng mit dem Dorf Pescina verbunden ist, dürfen wir "la scottiglia" nicht unerwähnt lassen. Die Scottiglia ist ein historisches "arme Leute"-Rezept wie viele andere in der Toskana und besteht aus einer Suppe, angereichert  mit Fleisch (Kalb, Schwein und Huhn) auf einem Bett aus altbackenem Brot.

Historische Reiserouten

Wie Sie sehen, kann man sich im Orcia-Tal nur allzu leicht verirren. Aus diesem Grund schlagen wir auch einige Routen vor, um die Geschichte dieses Territoriums und der umliegenden Gebiete eingehend kennen zu lernen.

Von San Quirico nach Vivo d'Orcia, dem Herzen des Tals

S. Quirico d'Orcia, ein Dorf etruskischen Ursprungs, liegt auf dem Hügel, der das Asso-Tal vom Orcia-Tal trennt. Auf dem Hauptplatz der Stadt steht die Kirche San Francesco, die den Zugang zu dem riesigen, im italienischen Stil angelegten Garten, der Horti Leonini, bildet. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Collegiata, der romanischen Kirche S. Maria Assunta und des Ospedale della Scala, wo Pilger und Wanderer auf dem Frankenweg beherbergt wurden.

Von San Quirico aus können Sie nach Castiglione d'Orcia fahren und dabei der alten Via Francigena folgen.

Das Dorf entwickelte sich im Mittelalter innerhalb der Rocca Aldobrandesca. Im Zentrum der Stadt befinden sich der Palazzo Comunale und der gleichnamige Platz, geprägt von einem Travertinbrunnen aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche Santi Stefano e Degna ist das interessanteste religiöse Gebäude, dessen wichtigste Fresken, Werke von Simone Martini und Lorenzetti, heute in Siena in der Soprintendenza aufbewahrt werden.

Wenn man der Strasse folgend in Richtung Amiata aufsteigt, stößt man auf Campiglia d'Orcia mit seinem Turm, von dem aus man das gesamte Tal und die antike “Roccaccia" bewundern kann, dann auf Vivo d'Orcia, das für die Frische seines Wassers bekannt ist, auf die antike Einsiedelei Ermicciolo und auf die Contea Cervini, eine kleine Kostbarkeit aus der Renaissance, die zwischen Bäumen und Tälern versteckt ist.

Monticchiello, Pienza und Montepulciano

Zwischen Zypressen und kurvenreichen Straßen gelangen wir in den weithin bekannten Teil der Val d'Orcia und erreichen Monticchiello, das seit der Zeit der Etrusker ein Knotenpunkt des Handels war und sich im späten Mittelalter entwickelte. Eine starke Stadtmauer und der Cassero-Turm umgeben die Altstadt, die immer noch ein mittelalterliches Juwel ist.

Monticchiello ist ein Ortsteil von Pienza, der von Papst Pius II. gewünschten idealen Stadt, die heute eines der besten Beispiele für die Architektur der Renaissance ist. Der Dom von Rossellino, der Palazzo Piccolomini und viele andere architektonische Meisterwerke sind in der landschaftlichen Kulisse, die sich über das Val d'Orcia bis zum Monte Amiata erstreckt, perfekt erhalten.

Und schließlich Montepulciano, das wichtigste Zentrum der Val di Chiana Senese, bekannt für seine Renaissance-Paläste, seinen Wein und seine Weinkeller.

Ein Spaziergang über den Corso und die Straßen zur Piazza Grande ist ein Muss.

Ein Ausflug nach Montalcino

Montalcino wird von der senesischen Festung überragt und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Val d'Orcia - ein Muss. Das historische Zentrum ist noch mittelalterlich: Kirchen, Gassen und kleine Plätze sind überall zu finden und begleiten den Touristen.

Unter den Loggien des zentralen Platzes kann man den alten Palazzo dei Priori bewundern und vielleicht ein Glas Brunello kosten.

Nicht weit von der Stadt entfernt befindet sich die Abtei Sant'Antimo, ein Juwel des frühen Mittelalters, das dem Besucher und demjenigen, der den gregorianischen Gesängen der Mönche lauscht, viele Besonderheiten bietet.

Auf der Entdeckung des Monte Amiata

Der alte Vulkan von Amiata, der das Orcia-Tal bewacht, ist von großen und kleinen Dörfern umgeben, die ihn wie eine Krone umschließen.

Beginnen wir mit Santa Fiora, einem malerischen Dorf auf dem Amiata-Berg, das jahrhundertelang das Zentrum der gesamten Region war. Bedeutende historische und religiöse Gebäude machen Santa Fiora zu einem Muss für den Tourismus in der Region Amiata: insbesondere die Pieve delle Sante Flora e Lucilla, der Palazzo Comunale und vor allem die Peschiera mit ihrem botanischen Park aus der Renaissance.

Dann gibt es noch Arcidosso mit dem Castello Aldobrandesco und der mittelalterlichen Altstadt, Castel del Piano mit seiner Stadtplanung aus dem späten 19. Jahrhundert und Renaissance-Paläste wie dem Palazzo Nerucci. Auf der Seite nach Grosseto endet der Rundgang dann in Seggiano, das seinen Namen dem antiken Kult des Gottes Ianus verdankt. Wie die anderen Orte in der Gegend hat die Stadt einen typisch mittelalterlichen Grundriss, mit hochgelegenen Häusern und engen Gassen. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich das Franziskanerkloster von Colombaio und das Castello di Potentino, das erstmals 1042 erwähnt wurde. In der Nähe von Seggiano befindet sich auch das Gartenmuseum von Daniel Spoerri, einem Schweizer Künstler, der sich in den frühen 1990er Jahren auf dem Monte Amiata nieder liess.

Auf der senesischen Seite befindet sich Piancastagnaio mit einer weiteren Rocca Aldobrandesca und der Abbadia San Salvatore, wo ein Besuch der alten Abtei Santissimo Salvatore und des Bergbaumuseums ein Muss ist.